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Sos schüttelte den Kopf. »Sie haben meine Frage nicht beantwortet!«
»Ich kann sie auch nicht beantworten. Mit der Zeit werden Sie sie selbst beantworten können.
Dann werden Sie vielleicht zu uns kommen. Inzwischen sind wir immer bereit, zu helfen, wenn
wir können.«
»Wie können Sie einemMann helfen, der eine Waffe möchte, obwohl er geschworen hat,
keine mehr zu tragen? Und der eine Frau liebt, die einem anderen verbunden ist?«
Wieder lächelte Jones. »Sie müssen entschuldigen, Sos, wenn diese Probleme mir als sehr
vergänglich und veränderlich erscheinen. Wenn Sie sie objektiv betrachten, werden Sie sehen,
daß es doch Alternativen gibt.«
»Sie meinen - andere Frauen? Ich weiß, daß das Wort >Miß
Empfangsdame setzen, bedeutet, daß sie einen Gatten sucht. Aber mir liegt es nicht, an diese
Dinge mit dem Verstand heranzugehen. Was den Armreif betrifft, so war ich gewillt, jedem
Mädchen gegenüber fair zu sein, wie ich auch jedemMann imRing immer einen fairen Kampf
geliefert habe. Meine Ideale sind nach Solas Vorbild geformt. Und sie liebt mich ebenfalls!«
»So ist es eben mit der Liebe«, pflichtete Jones bedauernd zu. »Wenn ich die Lage richtig
erfasse, wird sie mit Ihnen gehen, sobald ihre Bindung an Sol erloschen ist. Und ich würde das,
von ihrer Seite aus betrachtet, als eine sehr reife Ansicht bezeichnen.«
»Sie wird aber nicht einfach mit mir gehen. Sie will einen Namen mit Prestige. Und ich trage
nicht einmal eine Waffe!«
»Aber sie hat doch Ihre Bedeutung für den Stammanerkannt. Sind Sie sicher, ob nicht eher
Sie als Sola nach Kriegsruhm dürsten?«
»Da bin ich mir wirklich nicht ganz sicher«, gab Sos zu. Seine Situation, die er so offen
besprochen hatte, schien hoffnungsloser denn je.
»So läuft also alles auf eine Waffe hinaus. Sie haben aber doch nicht gelobt, alle Waffen zu
meiden - nur die sechs Standardtypen!« - »Das kommt doch auf das gleiche hinaus - oder?«
»Keinesfalls. Es hat im Laufe der Erdgeschichte Hunderte von Waffen gegeben. Aus
praktischen Gründen haben wir uns auf sechs beschränkt. Wir können aber auch Prototypen
nicht standardisierter Waffen herstellen. Falls deren Beliebtheit steigen sollte, könnten wir dann
die Massenproduktion aufnehmen. Sie, zumBeispiel, haben das gerade Schwert mit Korbgriff
geführt - demmittelalterlichen Modell nachgebildet, aber natürlich verbessert. Es gibt daneben
auch noch das Krummschwert und das Florett zumFechten. Das Florett sieht lange nicht so ein-
drucksvoll aus wie das Schwert, ist aber auf begrenztemRaum- wie zumBeispiel imRing -
eine viel tödlichere Waffe. Wir könnten . . .«
». . . Ich habe dem Schwert in allen seinen Formen abgeschworen. Ich möchte nicht mit
Definitionen Haarspalterei treiben.«
»Das habe ich mir gedacht. Also fällt jede Variation von Klinge, Keule oder Stock weg, nicht
wahr?« - »Ja.«
»Und Pistolen - überhaupt Schußwaffen jeder Art und Bumerange kommen ebenfalls nicht in
Frage. Alles was man aus der Distanz verwendet und was nicht reine Muskelkraft erfordert. Für
die Jagd lassen wir nur Pfeil und Boden zu. Der Bogen ist aber für den Ring nicht geeignet.«
»Damit hätten wir alle Waffengattungen durch.«
»Aber nein! Der Mensch ist sehr erfinderisch, besonders wenn es um Methoden der
Vernichtung geht. Nehmen Sie zumBeispiel die Peitsche, die man für gewöhnlich als Züchti-
gungsmittel verwendet, die aber auch als Waffe sehr wirksamist. Ein langer, dünner Riemen an
einem kurzen Griff. Damit kann man aus der Entfernung mit einer kleinen Handbewegung
einem Mann das Hemd vom Rücken fetzen, seinen Armtreffen, ihn aus demGleichgewicht
bringen oder ihm ein Auge ausschlagen. In geübter Hand eine gräßliche Waffe!«
»Wie schützt sie gegen einen Keulenschlag?«
»Genauso wie beim Dolch, fürchte ich. Der Peitschenträger muß der Keule ausweichen.«
»Ich möchte mich verteidigen und selbst angreifen können.«
Sos wurde immer zuversichtlicher, daß für ihn doch eine geeignete Waffe existierte. Er hatte
nicht gedacht, daß Jones von den praktischen Seiten des Lebens so viel wusste. War es nicht ein
Wunder, daß ihn sein Weg hierhergeführt hatte?
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