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wunderbar.« Auch dieser Angreifer verwandelte sich in eine
Gaswolke, die sich rasch ausdehnte und verflüchtigte.
»Gamble, hier Claggett. Angreifer vernichtet. Keine
Überlebenden gesichtet.«
»An alle Einsatzschiffe, hier ist die Gamble.
Ausgangspositionen wieder einnehmen.«
»Gamble, hier Neosho. Was ist dort bei euch los?« Die Frage
klang sehr genervt.
Foss ließ den Funkspruch korrekterweise unbeantwortet; Sten
und Kilgour überlegten sich eine Antwort, die sie bei ihrer
Rückkehr nach Cavite nicht gleich vors Kriegsgericht bringen
würde.
Kapitel 37
Sten machte die winzige Fläche, die ihm als Schreibtisch
diente, frei, stellte die Lupen-Punktstrahler an und rückte den
Sessel näher heran. Er hatte beschlossen, den Abend zu
genießen - einen der seltenen Abende, die er mit sich und
seinem Hobby verbringen konnte.
Den Besatzungen seiner Schiffe hatte er zwölf Stunden
freigegeben, was zugleich hieß, daß er sich momentan um kaum
etwas kümmern mußte. Er goß sich ein Wasserglas Stregg ein,
ließ die kristallklare Flüssigkeit im Glas kreisen und nahm einen
kleinen Schluck. Das Feuer flammte bis zu seinen Zehen hinab.
Sten seufzte vor Vorfreude, hob den kleinen schwarzen
Kasten vom Boden hoch und ließ den Deckel aufschnappen. Er
enthielt ein Dutzend oder mehr winzige Karten, vollgestopft mit
Computerdaten. Stens große Leidenschaft waren holographische
Modelle altertümlicher Fabriken und Arbeitsszenen. Auf einer
Karte war beispielsweise ein gesamtes Sägewerk gespeichert -
Erde, zwanzigstes Jahrhundert -, inklusive sich bewegender
Sägeblätter und Zahnräder und Treibriemen. Jede Maschine in
diesem Sägewerk wurde von einem Miniaturarbeiter bedient,
der, so gut Sten das recherchieren konnte, seinen individuellen
Aufgaben nachging, genau so, wie er es vermutlich vor vielen
hundert Jahren getan hätte. Sten hatte das Werk während seiner
Dienstzeit auf der Erstwelt fertiggestellt.
Sein neuestes Modell hatte er noch während der
Pilotenausbildung begonnen, eine der kniffligeren
holographischen Darstellungen. Er schob die Karte in den
Schacht und stellte den Computer an. Sofort erschienen auf dem
Schreibtisch kleine Gestalten, die auf einem ausgedehnten Feld
arbeiteten. Sten versuchte sich gerade an einem alten britischen
Hopfenfeld. Von seinen Nachforschungen wußte er, daß Hopfen
- eine zum Bierbrauen benötigte Pflanze - auf hohen,
dreibeinigen Gerüsten gezüchtet wurde. Jedes Jahr zur Erntezeit
hatte man überall im Land Männer und Frauen angeheuert. Die
Pflanzen, deren Früchte ganz oben saßen, wuchsen so hoch, daß
die Erntearbeiter auf Stelzen über die Felder gingen, um an sie
heranzukommen.
Bislang bestand Stens Ensemble aus dem Hopfenfeld selbst,
den meisten Arbeitern und den Ochsenkarren, mit denen die
Ernte abgefahren wurde. Bis die recht großangelegte Farm
fertiggestellt sein würde, lagen noch viele Monate Arbeit vor
ihm. Nachdem er einige Tasten auf dem Computer gedrückt
hatte, erschien ein noch unfertiger Ochsenkarren. Dann holte er
seinen Lichtstift heraus und fing an, einige weitere Details zu
entwerfen.
Plötzlich kratzte es zögerlich an seiner Tür. Sten spürte
sofort, wie die Wut in ihm hochstieg. Hatte er denn verdammt
nochmal nicht ausdrücklich gesagt, er wolle nicht gestört
werden? Nicht zu fassen! »Herein!« rief er.
Die Tür fuhr zischend auf. Davor stand ein schrecklich
eingeschüchterter Wachmann. »Bitte vielmals um
Entschuldigung, Sir, aber ...«, stammelte er und verhedderte sich
in seinen Worten. »Aber ... äh, da ist eine Dame.«
»Ist mir egal, und wenn es die Königin von ... Ach, egal. Wer
ist es denn?«
»Ich glaube, es ist die Tochter des Admirals, Sir.«
Ausgerechnet. Eine Betrunkene war genau das, was ihm jetzt
zu seinem Glück noch fehlte. »Sagen Sie ihr, ich bin nicht da.«
Die Wache wollte sich zurückziehen, zögerte und streckte
Sten dann etwas entgegen. Es war eine einzelne Rose und ein
kleines, in Geschenkpapier eingeschlagenes Päckchen.
»Sie sagte, ich soll Ihnen das hier geben, Sir«, stieß der Mann
hervor. »Es soll eine Entschuldigung sein. Äh ... mhhh ... Ich
glaube, Sir, sie würde mir nicht glauben, wenn ich ihr das
ausrichte, was Sie mir gesagt haben, Sir.«
Der Mann tat Sten allmählich leid. Er nahm die Geschenke an
und winkte ihn hinaus. »Ich bin sofort draußen.«
Er legte die Rose zur Seite, trank sich mit einem ordentlichen
Schluck Stregg Mut an und riß das Päckchen auf. Es enthielt
eine kleine Computerkarte, eine von der Sorte, wie er sie für
seine Holographien benutzte. Was in aller Welt... Er schob sie in
eins der Laufwerke, und das dreidimensionale Modell eines
Turms entstand auf seinem Schreibtisch. Die perfekte
Nachbildung einer der Scheunen, in denen die Bauern früher
ihren Hopfen aufbewahrt hatten! Woher konnte sie das wissen?
Egal wie man die Sache betrachtete, es war jedenfalls eine
ausgefallene Art, um Entschuldigung zu bitten.
Sie trafen sich in einem der vornehmsten Restaurants von
Cavite zu einem mitternächtlichen Dinner, besser gesagt, zu
einer Art Picknick. Brijit van Doorman bestand darauf, die
Rechnung zu übernehmen.
Sten hätte die Frau an Bord seines Schiffes beinahe nicht
erkannt. Als er sie zum letztenmal gesehen hatte, war sie schön,
aber betrunken gewesen, mit einem verzogenen Schmollen auf
den Lippen. Diesmal gab es kein Schmollen, nur große,
ängstliche Augen und ein kleines, nervöses Lächeln.
»Ich habe fast gehofft, Sie nicht anzutreffen«, sagte sie mit
sanfter Stimme. »Bei Entschuldigungen bin ich nicht sehr gut -
besonders bei persönlichen Entschuldigungen nicht.«
»Ich finde, Sie machen das ganz hervorragend.«
»Ach, Sie meinen die kleine Scheune.« Sie tat das Geschenk
mit einer Handbewegung ab. »Das war leicht. Ich habe Ihren
Freund Alex gefragt. Wir haben uns in den letzten Tagen hin
und wieder unterhalten.«
Deswegen war der stämmige Schwerweltler heute abend mit
einem verschwörerischen Grinsen ausgegangen. Deshalb also
hatte er die anderen ohne ersichtlichen Grund immer wieder in
die Rippen gestoßen. [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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